< „Knallig. Laut. Unvergesslich. – das ist Pop Art.“
28.10.2025 09:02 Alter: 17 hrs

Gedanken zum Erntedank


Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Kolleginnen und Kollegen!

Erntedank ist mehr als ein schöner Brauch. Es ist ein Moment der Naturverbundenheit – ein Innehalten, in dem wir wahrnehmen, dass unser Leben nicht im luftleeren Raum stattfindet, sondern eingebettet ist in Kreisläufe, die größer sind als wir selbst.

Erntedank bedeutet auch Demut vor den Naturgewalten. Wir spüren: Wir können viel planen, aber nicht alles bestimmen. Regen und Sonne, Sturm und Dürre – sie erinnern uns daran, wie abhängig wir vom Gelingen der Natur sind.

Wer Landwirtschaft betreibt, weiß: Mut, Fleiß und Ausdauer sind nicht optional, sondern tägliche Voraussetzung. Freude an der Arbeit entsteht nicht trotz der Anstrengung, sondern gerade in ihr – dort, wo man sieht, wie das eigene Tun Wurzeln schlägt und wächst.

Der Beruf der Landwirtinnen und Landwirte ist nicht einfach ein Beruf „des Machens“, er ist ein Beruf des Seins: leben mit der Natur, nicht neben ihr; Verantwortung tragen, nicht nur für heute, sondern für morgen.

In dieser Haltung liegt ein Beispiel auch für uns als Schule: Wir säen Lernprozesse, pflegen Gemeinschaft, vertrauen darauf, dass aus Geduld und Einsatz etwas Reifes, Tragfähiges entsteht.

Möge uns dieser Erntedank lehren, dankbar zu sein – und zugleich mutig, fleißig und freudig weiterzuarbeiten an dem, was uns anvertraut ist.

 

Hohenems, am 20.10.2025

Direktor Jakob Behmann